Als erstes kann ich zum Glück sagen, endlich erkannt zu haben, dass Inklusion nicht nur die behinderten Menschen betrifft. Von Barrierefreiheit, als einer Kernaufgabe unserer Gesellschaft, profitieren im gleichen Maße Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren und Mütter, die noch einen Kinderwagen benutzen.
Es ist also klar, dass alle Altersgruppen betroffen sind. Erfreulicherweise ist in den letzten Jahren etwas in Bewegung gekommen. Aber die bisher zurückgelegten Schritte auf dem Weg nur zur Barrierefreiheit sind kurz zu wenige und das Ergebnis ist deshalb fast überall nur rudimentär.
Nur ein Beispiel: die gutgemeinte Organisation des ÖPNV an Wochenenden als Taxibus oder Rufbus in vielen Kommunen führt dazu, dass der gesamte oben angesprochene Personenkreis in den Zeiten, in denen keine regulären Busse mehr fahren, von der Nutzung des ÖPNV ausgeschlossen ist.
Da möchte ich einhaken, denn vieles kann auf der Ebene des Bundeslandes geregelt werden. NRW muss auf dem Weg zur Barrierefreiheit einen großen Sprung nach vorne machen! Diesen möchte ich mit anstoßen!
Doch Inklusion ist wesentlich mehr. Noch längst nicht alle Schulen aller Sekundarsrufen sind auf die Inklusion körperlich behinderter Kindervorbereitet. Baulich nicht, von der Struktur des Lehrkörpers nicht und von der Verfügbarkeit einer genügenden Zahl von Unterstützungskräften nicht. Dasselbe gilt leider für die Inklusion psychisch behinderter Kinder.
Es gibt jetzt schon auch in NRW hervorragende Beispiele, wie Inklusion mustergültig ablaufen kann. Das sollte möglichst flächendeckend in unserem schönen Bundesland erfolgen. Der realen Gefahr, dass auch bei der Inklusion gerade ländliche Landkreise abgehängt werden - wie der Südkreis Kleve - möchte ich als laute Stimme für uns alle begegnen. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass Inklusion auf allen Ebenen und überall gelebte Wirklichkeit wird.
Wenn alle diese Mängel beseitigt sind, kommt es auf uns alle an, damit aus einer guten Spielaufstellung auch ein Sieg wird. Wir alle sind aufgerufen, eingeschränkte Menschen in der Gesellschaft willkommen zu heißen und Inklusion zu leben!“